Ich weiss nicht wie viele gescheiterte Versuche noch nötig sein werden um mich endgültig davon zu überzeugen dass ich einfach nicht in der Lage bin, japanisches Essen zuzubereiten.
Man muss dazusagen: in Japan gibt es 2 Arten von Essen. Es gibt absolut leckeres Essen, von dem gar nicht so viel aufs Stäbchen passt wie man sich auf einmal in den Mund schieben will. Das nennt man hier oishii. Und dann gibt es noch… gesundes Essen. Man merke: Wenn du einen Japaner fragst: „Wie schmeckt das?“ und er antwortet „Kenko teki desu.“ dann fass es nicht an. So lange will man wirklich nicht leben. Needless to say – Goya gehört zweifelsohne zur Gattung des gesunden Essens. Man muss also nicht zwangsläufig schlecht gekocht haben, damit es ungenießbar schmeckt.
Ich weiß selbst nicht warum ich eine in meinem Lieblingskombini nebenan mitgenommen habe... Naja... ich weiß es schon. Wäre ich nur meiner ersten Eingebung gefolgt...
Aber mit Essen soll man nicht spielen, also habe ich das Gemüse brav kleingeschnitten, den Fruchtkern entfernt und es nebst weiteren willkürlich erworbenen Zutaten in die Pfanne gehauen. Der Tofu ist durch die Hitze und das Rühren natürlich gleich zerbröckelt. Ich nenne das mal frei interpretierte Molekularküche.
Als ich zu guter letzt meine Shiitake auspacke entdecke ich einen Pilz am Pilz. Na prima. Kann man das essen? Und warum können Pilze überhaupt schimmeln? Ist das eine Art Kannibalisierungseffekt? Was mach ich jetzt?
Nach 2 Sekunden Denkpause halte ich mir meine einzige Alternative vor Augen. Goya in Tofubrei. Klingt nicht nach besonders viel Handlungsspielraum. Also habe ich 10 Sekunden später eine multifungtionale Goya in Molekulartofu. Das wiederum klingt nach mindestens 3 Sternen. Ändert aber leider nichts am Geschmack.
Diesmal kanns nun wirklich nicht an mir liegen... Das Essen ist einfach zu gesund.
So nage ich gerade an den eisernen Notreserven (Mama’s Merci Packung - ein Überbleibsel von Weihnachten!) um mir den Abend etwas zu versüßen. Die Verbitterung über die missglückte Mahlzeit steht mir etwas ins Gesicht geschrieben.
Aber was lese ich da in meiner Lieblings-Online-Enzyklopädie?
[...die Pflanze (Goya) enthält antifungal wirksame Stoffe...] Das schreit nach einem Kühlschrankexperiment. Ich lege meine Goya neben die Pilze und lasse Mutter Natur ihr übriges tun. Mal sehen was davon morgen noch da liegt.
Ansonsten – geht’s mir gut. Wurde heute morgen von einem Erdbeben aufgeweckt. Am Sonntag hatten wir auch schon eins. Ich genieße meine letzten Wochen hier in vollen Zügen – vorzugsweise in der Yamanote.
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vor 1 Jahr

