Dienstag, 24. März 2009

Viel Wind um Nichts...

Ein ereignisreiches langes Wochenende liegt hinter mir.
Den Auftakt bildete ein spontaner Musicalbesuch mit einer spontan überschüssigen Freikarte für Wicked am Donnerstagabend. Da gehts um Hexen... und eine war grün. Das ist nicht die Kurzfassung, das ist alles was ich mit bestem Willen und angestrengtester Konzentration nach den 3 Stunden von der Storyline mitbekommen hab. Nichtsdestotrotz sehenswert.
Am Freitag dann schleppe ich Kiki auf die Anime Fair. Sehr bunt - also genau mein Fall. Der Hit: Das Manga-Girl Mousepad mit Gelbrüsten für die komfortable Handballenauflage. Mit einem ganzen Packen Flyer und Fotos von Pikachu und der Maus - ja, DER Maus - unserer deutschen ARD Maus (!) - gehen wir weiter ins Onsen. Mein erstes, aber mit Sicherheit nicht letztes Mal. Nach Aromamassage und Steintortourparcour (ich hab keine Fußreflexzonen, mein ganzer Fuß ist eine einzige Schmerzzone, da können die Steinchen noch so glatt und rund geschliffen sein...) flacken wir uns entspannt in das wohlig warme Wasserbad. Getreu dem Motto: Nur nicht mit dem Heizen geizen...
Das nächste mal darf dann auch der Fischdoktor an meinen Füßen knabbern und fertig ist der perfekte Relaxabend.
Am Samstag haben wir dann einen echten 600er bezwungen! Bei strahlendem Sonnenschein auf den Gipfel des Takao-san, anschliessend bei strahlender Leuchtreklame in den GAP in Shibuya (2 Hosen, reduziert!) Die perfekte Symbiose aus Berg- und Shoppingtour....
Und weils so schön war (also das Bergsteigen...) wollten wir am Sonntag gleich nochmal.

Auf gings nach Yokohama, und von dort erstmal mit der Fähre nach Chiba. Schon vor dem Ablegen erklärt uns die Dame am Schalter dort wortreich daß wir zunächst mal kein Return Ticket kaufen sollten, da wegen starkem Wind noch nicht genau feststünde, ob die Fähre nachmittags auch wieder zurückfährt... Abgeschreckt hat uns das selbstverständlich nicht. Der tatsächlich hohe Seegang hat uns dann allerdings sehr schnell davon überzeugt, beim Rückweg auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen. Nach dem Anlegen waren wir sogar so froh über festen Boden unter den Füßen dass wir nichtmal freiwillig in die Gondel in Richtung Berggipfel gestiegen wären. Generell habe ich von dieser Seilbahn nur viel Seil aber herzlich wenig Bahn gesehen - wohl auch aufgrund des Windes, der uns in der Tat ziemlich stark um die Nase geblasen hat. Und zu Fuß? Bei dem Wetter nicht wirklich. Bevor es einen über die Klippen weht... Plan B: ein kleiner Abstecher zum Ikea und dann schnell zurück nach Tokyo.
Gesagt, getan, und so stehen wir nach gefühlten 20 Minuten Aufenthalt wieder am Bahnhof.
Auf halber Strecke in irgendeiner schranzigen Bimmelbahn (es lag tatsächlich Müll auf dem Boden!!) geht es plötzlich nicht mehr weiter. Wir sitzen zusammen mit dem Müll auf dem Bahnhof von irgendeinem Kaff fest. Auf den Bahnsteiganzeigen flackern munter knallrote Kanjis (und NUR Kanjis) über die Bildfläche. Nur die Uhrzeit können wir lesen... War 15:14 denn nicht schon vor einer halben Stunde? Irgendwann nimmt sich Jeanny ein Herz, packt ihr ganzes Japanisch aus und frägt einen anderen Passagier. "Wegen dem starken Wind können die Züge nicht losfahren..."
Irgendwann gegen 18 Uhr und nach einem kompletten Tag im japanischen Nahverkehr sitze ich dann wieder leicht entnervt in meiner warmen kuscheligen Wohnung.
Und jetzt muss sogar mein kleiner Bruder noch unter den japanischen Wetterbedingungen leiden... Eigentlich sollte er heute für einen 10-tägigen Urlaub hier ankommen, aber in Narita ist pünktlich am Montag morgen eine Transportmaschine in die Landebahn gecrasht (kein Witz: wegen dem starken Wind). Bleibt zu hoffen, dass bis Freitag (wenn der Ersatzflug landet) wenigstens die Sonne wieder scheint. Bis dahin heisst es Abwarten... Die Ruhe vor dem Sturm sozusagen...

Donnerstag, 5. März 2009

Copy and Paste

Japanische Kochpremiere bei Lamms...
Man nehme: einen Packen Misopaste, einen Klops Tofu, Sushi-Seetangblätter, und ein paar Lauchröllchen, schneide letztere 3 Zutaten in mundgerechte Stücke, vermenge alles in einer Schüssel, übergieße es mit siedendem Wasser. Umrühren - fertig.
Klingt einfach, ist einfach, sieht einfach toll aus und schmeckt... ja nach was eigentlich?
Nennen wir es mal dezent. Die dominanteste Komponente meiner Misosuppe ist... Wasser.
Das nächste Mal also mehr Paste.

Sonntag, 1. März 2009

Trübe Aussichten

Einen Regentag in Tokyo erkennt man daran, dass bei einem Blick aus dem Fenster alles unter einem neblig grauen Schleier hängt. Erst auf den 2. Blick macht man vor dem trüben Hintergrund farblose Tropfen aus und packt einen Schirm ein bevor man aus dem Haus geht.
Diese Woche hat es fast ununterbrochen geregnet. Im Foyer des Siemens Towers liegen dann große Teppichbahnen auf dem schwarzen Steinboden und kurz hinter der Eingangstür steht eine Regenschirmspritzwasserauffangsvorrichtung bereit (sorry, ich hab keine Ahnung wie ich es sonst nennen soll).
Aus dem Büro im 20. Stock dann bilden Betonmeer und Himmel ein farblich stimmiges Bild.
Die letzten Tage waren außerdem bestimmt von einem kleinen Schnupfen und einer Reihe von Abschiedspartys. Der Siemens Zoo vermisst jetzt seine Kröte und im Karaoke müssen wir zukünftig ohne französische Verstärkung auskommen. Mit wem singe ich jetzt My Immortal?
Der Stimmung angemessen weint der Himmel mit. Aber selbstverständlich ist es nicht immer so trist.
Um das mal am Wetter und der damit verbundenen Aussicht aus dem Office zu verdeutlichen: An klaren Tagen sieht man bis zu den Bergen am Horizont, eigentlich sogar bis zum Fuji. Nur dadurch dass sie 3 Blocks weiter einen neuen 40-stoeckigen Wolkenkratzer hochziehen, fällt das Panorama seit Neuestem etwas spartanischer aus.
Aber es ist immer noch atemberaubend. Vor allem Nachts, wenn die Lichter aus Millionen von Fenstern die Shilouetten der Hochhäuser in die Dunkelheit zeichnen. Dann gibt die Skyline von Tokyo das her, was man sich von ihr erwartet. Nach einem langen Arbeitstag stehe ich immer wieder ganz fasziniert am Fenster und sehe mir die Stadt an.

Anbei für alle die es interessiert noch die Aktivitäten der vergangenen Wochen(enden):
Abschiedsparty mit Clubbing anschliessendem Sushi-Essen beim Tsukiji, Karaoke (mehrfach), Sushirollkurs (ich hasse es wenn Reis an meinen Fingern pappt), Besuch der Singapuris (Kill Bill Restaurant in Roppongi, Omotesando mit Harajuku und Meiji-Schrein Tour, Shinjuku Gyoen Park incl. erster Sakura Bilder), Chinesischer Neujahrsumzug im Chinatown von Yokohama.
Heute: Gammelsonntag :-)