Dienstag, 2. Dezember 2008

Home, sweet home...

Ein liebevoll gefaltetes Origami Vögelchen empfängt mich, nebst einer Grußkarte in meinem neuen kleinen Reich: "Welcome Home" steht darauf.
Zuhause?
Von meinem Balkon (!) im 10. Stock aus blickt man auf eine imposante Skyline, für meinem ersten Klogang habe ich satte 10 Minuten gebraucht um die optimale Sitzposition für die integrierte Bidetfunktion auszutesten, und auf 20m² Wohnfläche tummeln sich ganze 6 Fernbedienungen für die Hichtechlandschaft in meinem Wandschrank.
Wie zuhause fühlt sich das hier noch nicht an. Eher wie Urlaub. Oder wie ein Märchen. Sehr surreal zumindest.
Hab ichs also geschafft. Nachdem ich mich in Frankfurt nach einer kleineren Panikattacke (und zuviel Zeit) noch mit der notwendigen Reiselektüre eingedeckt habe (2 Langenscheidts, 2 Kulturratgeber) gings auf dem langersehnten Flug ins Land der aufgehenden Sonne.
Nach dem erfolgreich erworbenen Busticket stellt meine erste Hürde der freundliche japanische Taxifahrer dar. Stolz drücke ich ihm die ausgedruckte japanische Wegbeschreibung in die Hand. "Doozo." Dann das Unerwartete. Er fängt er an zu reden. Zeigt mir einen Ort auf der Karte (den ich selbstverständlich nicht lesen kann, denn in den letzten 3 Wochen haben sich selbst meine rudimentären Katakana-Kenntnisse verflüchtigt) frägt mich etwas und wartet auf meine Antwort. Als ich ihn nur leicht perplex anstarre ergießt sich Wortschwall Nummer 2 über mich. Okay, ich brauche DRINGEND einen Japanisch-Kurs. Nach einer weiteren Schrecksekunde fange ich mich und sage souverän das Zauberwort "Hai!" und nicke dazu eifrig. "Hai, hai!" Der Taxifahrer ist glücklich. Er fährt los.
10 Minuten und 1.000 Yen später stellt er meinen Koffer vor oben genanntem Zuhause ab. Nicht ohne sich nochmal respektvoll zu verbeugen und sogar ich bekomme ein schüchternes "Arrigato Gozaimasu." gemurmelt. Soweit so gut.

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