Samstag, 6. Dezember 2008

Würgereflex im Red Light District

....nein, nicht was Ihr jetzt denkt.

Was ich mir Freitag abend oral eingeführt habe mag auf den ersten Anschein zwar harmloser wirken, als eure spontane Assoziation... Aber roher Krebs ist kein Spaß. Genaugenommen ist roher Krebs echt widerwärtig. Ich nehm also dieses Krebsbeinchen in die Hand und will es meinen (im Übrigen deutschen...) Gegenübern nachtun...

Wir sind auf der Abschiedsparty von Katja beim Festessen in einem original japanischen Restaurant in Geschäftsviertel Gotanda. Ein Kollege verrät mir, dass hier zu späterer Stunde außerdem das... ähm Servicegeschäft floriert. Offen sehen kann man das allerdings nicht.

Zurück zu meiner kulinarischen Katastophe. Ich beiße also einmal rein, in dieses Krebsbeinchen, stelle aber schnell fest, dass nichts ist mit abbeißen. somit habe ich wenig später das ganze Gliedmaß mit einem Haps im Mund. Jetzt schön kauen... Das Essen wird dadurch nicht etwa zerkleinert - keine Chance - wohl aber entfaltet sich ein sehr eigener, ein sehr penetranter Geschmack in meinem Mund. Als nach 2-3 weiteren Kauversuchen dann noch eine wabbelige Masse aus dem Beincheninneren nach außen dringt, ist endgültig der kritische Punkt erreicht. Obwohl noch nichtmal im Mageninneren angekommen, versucht mein Körper verzweifelt, sich der widerspenstigen Nahrung zu entledigen.
Zum Glück steht vor mir ein volles Glas mit frischem wohlschmeckenden Bier.
Und so schafft es das Beinchen dann doch noch (am Stück) in meinen Verdauungsapparat.
Mein Gegenüber grinst nur. "Willkommen in Japan. Das war noch harmlos."
Später erfahre ich dann, dass man den Krebs genausogut in den auf dem Tisch stehenden Kochtopf mit blubbernder Fleischbrühe hätte tunken können... Tja, hätte ich es mal den Japanern nachgemacht. Gekocht war das angblich total lecker.
Es sei allerdings erwähnt, dass der Rest des Essens an diesem Abend durchaus genießbar war. Es war sogar sehr lecker. Besonders angefreundet habe ich micht mit Mandelpudding. Auch mit Sake habe ich meine ersten Erfahrungen gemacht, und so ging es kurz danach stark motiviert in die schräg gegenüber gelegene Karaoke Bar.
Auch das ist eine sehr lohnende Erfahrung, aber ich als alt erprobter Singstar-Veteran der selbst vor Alicia Keys nicht halt macht (gell, Karo..?) war hier natürlich voll in meinem Element! So haben wir denn zu fünft unser Zimmerchen zu den sanften Klängen von Slayer gerockt.
Nach mehrmaligem Verlängern mussten wir schließlich fast zwangsweise unser Zimmer verlassen. Schließlich stand unten schon eine ganze lange Warteschlange voller singbegieriger Japaner...
Ein schöner Einstieg ins Wochenende...

Keine Kommentare: